Den eigenen Weihnachtsbaum schmücken

Wie schmücken Sie Ihren Weihnachtsbaum? Manche Menschen gehen dabei nach alter Gewohnheit vor und jede Kugel, jeder Strohstern und jeder noch so kleine Baumanhänger hat ihren oder seinen festen Platz. Andere wiederum dekorieren den Baum jedes Jahr neu, sodass nie zwei Jahre hintereinander der gleiche Baum in ihrem Wohnzimmer steht. Wieder andere kaufen jedes Jahr ein paar neue Schmuckstücke dazu, die sich in das Ensemble einfügen. Wie Sie Ihren Baum schmücken, hängt in erster Linie von Ihrem eigenen Geschmack ab. Trotzdem gilt für das Christbaumschmücken das Gleiche wie für jede andere Dekorationskunst: Mit ein paar Profitricks können Sie noch viel mehr aus Ihrem Baum herausholen. Man sieht es einem Baum einfach an, ob sein Schmuck dem Zufall überlassen wurde oder ob Können und Überlegung dahinterstecken. Mit den folgenden Wanner-Regeln wird Ihr Baum garantiert so schön wie kein anderer.

Zelebrieren Sie das Schmücken
Nun ist es also so weit: Sie treten den Gang in den Keller, auf den Dachboden oder in die Abstellkammer an und holen die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck hervor. Säuberlich verpackt liegt darin Ihr Christbaumschmuck. Die zerbrechlichen Kugeln sind sorgfältig in ihrer Originalverpackung verstaut. Strohsterne sind mit Papier umhüllt, damit ihnen nichts passiert. Nikolause, Engel, Sterne und ähnliche Anhänger sind ebenfalls behutsam eingepackt und verstaut. Vielleicht entdecken Sie nun auch wieder ein paar Schmuckstücke, an die Sie schon gar nicht mehr gedacht hatten? Das letzte Weihnachtsfest liegt ja schon wieder fast ein Jahr zurück!

Und dann liegen sie vor Ihnen: Kugeln und Kerzen, Strohsterne und Engel, Glückssymbole und Tannenzapfen … Haben Sie ein bestimmtes System, mit dem Sie sich jedes Jahr von Neuem auf Ihren Baum ein? Kein Baum ist wie der andere – vielleicht gibt Ihnen ja auch der Weihnachtsbaum selbst vor, wie er geschmückt werden möchte?

Vergessen Sie nicht: Die festliche Stimmung kommt schon beim Schmücken auf. Wenn Sie Ihren Baumschmuck auspacken und die Stücke nach und nach an dem Baum anbringen, erzählt Ihnen das eine oder andere Objekt möglicherweise eine Geschichte. Es erinnert Sie vielleicht daran, wo Sie es gekauft haben, oder an liebe Menschen, mit denen Sie zusammen das Weihnachtsfest gefeiert haben. So können Sie noch einmal an die Weihnachtsfeste der vergangenen Jahre und Jahrzehnte denken, und viele Erinnerungen werden wach. All das entgeht Ihnen, wenn Sie sich den Weihnachtsbaum dekorieren lassen!

Nehmen Sie sich die Musse, um den Baum in aller Ruhe zu dekorieren. Am besten halten Sie sich einen Nachmittag dafür frei. Wenn ich meinen eigenen Weihnachtsbaum schmücke, hole ich meinen Baumschmuck erst einmal hervor und breite ihn aus. Dabei kommen bereits die ersten Erinnerungen in mir hoch. Manche Objekte besitze ich schon mein ganzes Leben, diese erzählen dann Geschichten. Dann beginne ich, den Baum zu dekorieren. Dazu öffne ich gern einen guten Rotwein. Klassische Musik, meistens von Händel, Bach, Purcell, Telemann oder auch mal Liszt gehört für mich auch dazu. So zelebriere ich den Christbaum, und die wahre Vorfreude stellt sich ein.

Wie lange braucht man, um einen Baum zu schmücken?
So viel Zeit, wie man Freude daran hat. Also von ein paar Minuten bis zu einer ganzen Ewigkeit. Den Baum zu schmücken ist für viele Menschen ein Akt des Zelebrierens. Jetzt fangen die heiligen Stunden an. Die meisten Menschen schmücken den Baum erst am Heiligen Abend. Früher wurden die Kinder damit beschäftigt, bis das Christkind endlich kam. War der Baum geschmückt, wurde gebadet und dann irgendwann, nach viel zu langer Zeit, klingelte das Glöckchen, Die Türen gingen auf, und die Kinder erstaunten vor dem Licht und Glanz. So schön war der Baum geworden …

Heute stellen viele berufstätige Menschen den Baum schon früher auf. Es ist die Frage, ob sich dadurch nicht ein bestimmter Zauber schmälert. Doch wann immer wir ihn schmücken, wir sollten es mit Einkehr und Bedacht tun. Es geht nicht nur allein um einen geschmückten Baum, sondern das Schmücken an sich ist der Akt, die Hinwendung und das Einstellen auf die stillste Zeit im Jahr.

Beim Schmücken trinken viele Menschen eine Tasse Tee oder vielleicht auch ein Glas Wein. Es wird Musik gehört, am liebsten von Weihnachtsliedern bis zu Händel, Bach oder Vivaldi. Mit diesem Ritual des Schmückens haben wir die Chance, zur Ruhe zu kommen und gleichzeitig Festlichkeit erwartungsfroh zu spüren.

Der passende Standort
Wo steht Ihr Weihnachtsbaum normalerweise? Oft geben Platzgründe den Ausschlag dafür, an welcher Stelle der Baum aufgestellt wird. Wenn Sie bei der Wahl des Standorts ein wenig flexibler sind, dann sollten Sie sich für eine etwas dunklere, geheimnisvolle Ecke entscheiden – beinahe so ähnlich wie ein Andachtswinkel in Bayern. Der Baum braucht kein anderes Licht als Kerzen. Stellen Sie ihn also nie direkt unter eine Lampe, einen Leuchter oder gar unter ein Spotlight. Auch am Fenster oder an der Balkontür ist er nicht gut aufgehoben, ausser Sie wollen ihn in erster Linie Ihren Nachbarn präsentieren. Verzichten Sie, wenn die Kerzen brennen, auf zusätzliche Lichtquellen.

Falls Ihr Bäumchen eher klein ist, sollten Sie es etwas erhöht aufstellen, zum Beispiel auf einem Hocker oder einem Tisch. Ein Baum mag es nämlich, wenn man zu ihm aufschaut und ihm so die nötige Ehre erweist.

Falls Sie viel Platz haben, können Sie Ihren Baum auch mitten ins Zimmer stellen. Doch dieser Platz sollte auf keinen Fall zu hell sein. An dieser exponierten Stelle kommen nur Bäume gut zur Geltung, die sehr gleichmässig gewachsen und rundum perfekt geschmückt sind.

Wenn die Kleinen mithelfen
In manchen Familien ist es üblich, dass die Kinder mithelfen, wenn der Weihnachtsbaum geschmückt wird. In anderen Familien dagegen läuft dieser feierliche Vorgang hinter fest verschlossenen Türen ab: Erst zur Bescherung sollen die Kleinen die festliche Pracht das erste Mal erblicken. In wieder anderen Familien machen es die räumlichen Bedingungen leider unmöglich, die Kinder erst am Heiligen Abend mit dem Baum zu überraschen.

Ganz abgesehen vom Schmücken selbst können sich die Kleinen noch auf andere Weise an den Vorbereitungen auf das große Fest beteiligen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang durch die winterlich verschneite Landschaft, ein paar Tage vor dem Fest? Dabei können die Kinder kleine Zweige und Tannenzapfen sammeln. Diese bemalen sie dann später mit Gold – und schon haben Sie ein paar zusätzliche Schmuckstücke für Ihren Baum! Oder Sie überziehen die Zapfen mit Klebstoff und bestreuen sie dann mit Glimmer. Auch das funkelt wunderschön am Weihnachtsbaum. Manchmal ist es das Bescheidene, Einfache, das uns bewegt.

Ihr Baum – ein echtes Unikat aus der Natur
Ihr Baum steht nun vor Ihnen, im Christbaumständer befestigt, sodass er nicht umfallen kann. Wie sieht er aus? Vielleicht ist er an einer Seite dichter als an einer anderen, vielleicht wachsen seine Äste ungleichmässig oder der Baum ist sogar ein bisschen krumm. Vergessen Sie nicht: Ihr Baum ist so gewachsen, dass er in der Natur optimal überleben kann – und nicht so, dass er absolut perfekt in Ihrem Wohnzimmer zur Geltung kommt. Er musste sich gegen Konkurrenten behaupten, sich nach dem Licht strecken und mit dem Wind biegen. Das alles hinterlässt natürlich seine Spuren am Baum. Ihr Weihnachtsbaum ist immer ein Individuum. Auf der ganzen Welt gibt es keinen anderen Baum, der ihm bis in die Nadelspitzen gleicht. Kleine Unregelmäßigkeiten machen ihn reizvoll und geben ihm seinen eigenen Charakter. Sind Ihnen diese Unregelmässigkeiten allerdings zu viel des Guten, können Sie mit ein paar einfachen Kniffen nachhelfen.

Lichte Stellen im Baum können Sie zum Beispiel mit zusätzlichen Zweigen kaschieren. Fixieren Sie die Zweige mit Drähten am Stamn. Größere Äste können Sie sogar direkt in den Baum hineinsetzen, indem Sie ein Loch in den Stamm bohren, etwas Holzleim hineingeben und dann den Ast in den Baum stecken.

Grundsätzlich sollten die Zweige eines Weihnachtsbaumes leicht nach oben ragen. Recken sie such zu steil nach oben, können Sie sie mit Draht in Form bringen oder mit einem schweren Schmuckstück nach unten ziehen. Hängen die Äste jedoch traurig nach unten, so binden Sie sie mit Draht nach oben, damit Ihr Baum fröhlicher wirkt.

Mehr Fülle Für Ihren Baum
Wenn zusätzliche Zweige Ihrem Baum auch nicht mehr Fülle verleihen können, müssen Sie schwere Geschütze auffahren: Der Behang füllt in einem solchen Fall die Lücken und macht Ihren Weihnachtsbaum undurchschaubar. Mit den folgenden Kniffen können Sie Ihrem Baum mehr Fülle geben:

  • Üppige Schleifen mit drahtverstärkten Bändern füllen unschöne Lücken.
  • Efeu, um den Stamm und um Zweige gewickelt, macht den Baum nicht nur fülliger, sondern verleiht ihm auch eine magische Note. Noch besser sieht es aus, wenn Sie den Efeu mit Silber besprühen.
  • Blumen am Baum sind echte Hingucker und geben dem Baum mehr Volumen. Schön sehen Trockenblumen (zum Beispiel Rosen und Hortensien) aus, aber auch edle Papier- oder Seidenblumen.
  • Stecken Sie dürre Obstbaumzweige zwischen die Äste Ihres Weihnachtsbaums. Besprühen Sie sie weiß oder golden, je nachdem welche Wirkung Sie erzielen wollen.
  • Grosse Kugeln, möglichst nahe an den Stamm gehängt, schaffen eine interessante Tiefenwirkung.
  • Besprühen Sie an einigen Stellen die Nadeln mit einem Hauch von Schnee-, Gold- oder Silberspray, sodass die Zweige hier und da zart schillern.
  • Für mehr Volumen sorgen Lametta, Girlanden, Engelshaar oder Spiralfäden.
  • Falls Sie elektrische Kerzen verwenden: Eine üppigere Beleuchtung lässt den Baum fülliger wirken.